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                          Infrastruktur - China 

3. Ergebnis

 

Tabelle 9 : Ergebnis

Infrastruktur-

sektor

Derzeitiger Bestand an Infrastruktur ohne weitere Investitionen

Derzeitiger Bestand an Infrastruktur + geplante Investitionen
  Engpass im Moment Engpass kurzfristig (bis zum Jahr 2000) Engpass längerfristig (über das Jahr 2000 hinaus) Engpass kurzfristig (bis zum Jahr 2000) Engpass längerfristig (über das Jahr 2000 hinaus)
Allgemeinbildung nein nein ja nein nein
berufliche Bildung ja ja ja ja ja
höhere Bildung ja ja ja ja ja
Wissenschaft nein nein ja nein nein
Energie ja ja ja ja ja
Eisenbahn ja ja ja ja möglich
Straße teilweise ja ja ja möglich
Schifffahrt teilweise ja ja teilweise nein
Luftverkehr teilweise teilweise ja teilweise nein
Nahverkehr nein teilweise ja nein teilweise
Telekommunikation nein nein ja nein nein
Bewässerung nein nein ja nein nein
Hochwasserschutz nein nein teilweise nein nein

Ob die Infrastruktur in der VR China auch in Zukunft den Ansprüchen einer schnell wachsenden Volkswirtschaft genügen wird, kann nicht eindeutig mit ja oder nein beantwortet werden. In den verschiedenen Bereichen der Infrastruktur ist das Ergebnis sehr unterschiedlich. Die obige Tabelle 9 ist das stark vereinfachte Ergebnis der Untersuchung. Mit der Tabelle soll überblicksweise gezeigt werden, welche Infrastrukturbereiche mit und ohne Durchführung geplanter Investitionen gegenwärtig und zukünftig ein Hindernis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Chinas sein könnten.

In fast allen Bereichen können jedoch die zukünftigen Anforderungen an die Infrastruktur nicht mit dem derzeitigen Bestand bewältigt werden. Neuinvestitionen in so gut wie allen Bereichen im großen Umfang sind nötig, soll das weitere schnelle Wachstum der am schnellsten wachsenden größeren Volkswirtschaft der Erde nicht durch mangelhafte Infrastruktur eingeschränkt werden. Wie in Tabelle 9 zu sehen ist, werden derzeit nicht in allen Bereichen solche Investitionen im nötigen Umfang durchgeführt, obwohl die chinesische Führung sehr bemüht ist, die Infrastruktursituation zu verbessern.

Für die Wasserwirtschaft, für die Wissenschafts- und Technologieinfrastruktur und für den Telekommunikationsbereich werden seitens der chinesischen Regierung ausreichend Investitionen getätigt. Diese dürften auch den zukünftigen Ansprüchen im großen und ganzen genügen. In den wichtigsten Infrastrukturbereichen Energie, Bildung und Verkehr sind die Probleme jedoch groß.

Der gravierendste Problembereich ist derzeit der Energieversorgungsbereich. Die Stromproduktion konnte aus verschiedenen Gründen nicht schnell genug gesteigert werden. Auch in Zukunft ist mit den geplanten Investitionen keine Linderung des Engpasses zu erwarten. Dies wird dazu führen, daß bestimmte, viel Elektrizität verbrauchende, Industriezweige, vor allem in Südchina, nicht mehr so schnell wachsen können. Da die südchinesische Industrie das derzeit stärkste Zugpferd der stürmischen Entwicklung ist, wird der Einfluss des Energieproblems auf die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate in den nächsten Jahren durchaus spürbar sein.

Auch das Verkehrsinfrastrukturproblem, vor allem die Schienenwege und Straßen, gehört zu den großen ungelösten Problemen Chinas. Werden jedoch hier auch in der Zukunft weiterhin konsequent hohe Summen sinnvoll investiert und gelingt es der chinesischen Regierung den Individualverkehr wie in der Vergangenheit stark zu begrenzen, bin ich optimistisch, daß dieses Problem in Zukunft nicht so groß sein wird, daß die Volkswirtschaft einen sehr starken Schaden erleidet.

In die Bildungspolitik muss dringend mehr investiert werden. Vor allem die berufliche Bildungsinfrastruktur und die Hochschulinfrastruktur genügen nicht den Anforderungen. Der Mangel an gebildeten Arbeitskräften wird sich in den nächsten Jahren vergrößern, wenn die Wirtschaft so schnell weiterwächst. Eine sofortige radikale Vergrößerung des Angebots an Studienplätzen und beruflichen Bildungseinrichtungen ist nötig, sonst könnte das zukünftige Wachstum hierdurch gebremst werden.

Insgesamt könnte die Infrastrukturausstattung in Zukunft die wirtschaftliche Entwicklung durchaus bremsen. Ein längerfristiges Wachstum von weit über 10% jährlich wird in Zukunft aufgrund verschiedener Mängel in der Infrastrukturausstattung kaum möglich sein. Ein langfristiges Wachstum im Bereich der anderen Wachstumsländer Ostasiens von etwa 6-8% pro Jahr dürfte bei guter Infrastrukturpolitik jedoch in Zukunft durchaus möglich sein.

Mail: info@griechenland-insel.de

 

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